Im Herzen des Vila Vita Parc befindet sich der Weinkeller, verborgen hinter verzierten Eisentoren, die sofort unsere Phantasie beflügeln. Ricardo Rodrigues, der Verwalter und Chefsommelier, erklärt: „Der Eingang ist ziemlich geheimnisvoll, so dass manchmal neugierige Gäste zu uns kommen, um zu sehen, was wir hier unten haben!“
Der Weinkeller liegt mehr als 8 Meter unter der Erde, in einem ehemaligen Wasserreservoir, und wurde mit recycelten Ziegeln und Fliesen, die mindestens 150 Jahre alt sind, wiederaufgebaut. Wenn wir die gewundenen, mit Kerzen beleuchteten Treppen hinuntergehen, können wir eingeritzte Ziegelsteine sehen - eine historische Vergangenheit, die sich bis in die Wände des Kellers eingeschrieben hat.
„Wir haben uns gewünscht, etwas mit Nachhaltigkeit kreieren“, fährt Ricardo fort, „aber auch etwas Einzigartiges. Eine Geschichte erzählen, wie es die besten Weine tun. Eine Erinnerung an den Alterungsprozess selbst. Dies ist ein ganz besonderer Ort, an dem wir etwas Exklusives erschaffen wollten“.
Ricardo wurde vor etwas mehr als einem Jahr mit dieser Aufgabe betraut. Zuvor war er fünf Jahre lang Sommelier im Vila Vita Parc's 2-Michelin-Stern-Restaurant, Ocean. Dort hatte er bereits angefangen, diese spektakuläre Arena für seine kuratierten Weinerlebnisse zu gestalten.
„Dies ist ein Spiegelbild unserer Leidenschaft für die Weinherstellung - in Vila Vita Parc haben wir über fünftausend Flaschen Wein mit insgesamt tausend verschiedenen Referenzen, von denen einige in unseren Restaurants serviert werden, während andere nur hier im Weinkeller zu finden sind. Es ist eine einzigartige Sammlung; wir haben Weine aus sehr kleinen Produktionen; andere, die wir weiter altern lassen, andere für unsere Weinerlebnisse, und noch andere, die wir gar nicht verkaufen - zumindest im Moment!“
Unter der Erde ist die Temperatur leicht zu kontrollieren, und Ricardo wacht mit geschultem Auge darüber, richtet die Flaschen auf und überprüft sie, während wir an den endlosen Reihen steinerner Regale vorbeigehen.
„Vor vielen Jahren, als ich mich an meinem ersten Arbeitsplatz um die Weinsammlung kümmerte, bei Abwesentheit meines Vorgesetzten, begann meine Leidenschaft für den Wein. Ich wollte mehr und mehr lernen - das Erbe, die Traditionen. Das hat mich zum Reisen bewegt. Ich habe in London gearbeitet, ich war auch in Spanien. Ich hatte das Glück, mit einigen der besten Sommeliers Europas zusammenzuarbeiten. Das war die beste Ausbildung, die man sich wünschen kann. Wir lernten von den Regionen und Kulturen beider Seiten - und das hat mich so viel beigebracht!“
Durch die Arbeit in Michelin-Küchen und Mitgliederclubs, konnte Ricardo sein Wissen und die Erfahrung im Bereich der klassischen und der aktuellen Weinkultur erweitern, sowie sein Wissen über das fachkundige Paaren und die sorgfältige Kuratierung. Er stammt ursprünglich von der Algarve und ist sehr stolz darauf, das Gelernte als Teil des Teams in Vila Vita Parc einbringen zu können.
„Der portugiesische Wein ist von hervorragender Qualität. Die Möglichkeit, hier zu arbeiten und mich beruflich fortzuentwickeln, war etwas, das ich unbedingt tun möchte. Ich hatte das Gefühl, wir hätten die Chance, das Niveau hier noch weiter zu steigern. Was wir zuerst im Ocean gemacht haben, mache ich jetzt im Weinkeller - kleine Erzeuger und exklusive Weine finden, lokale Weingüter unterstützen. Etwa 60 % unserer Weine kommen aus Portugal, und ein Teil unseres Konzepts besteht darin, den Ruf unserer Weine zu fördern, die Geschichte unseres Weinbauerbes zu erzählen und zu zeigen, was es so einzigartig macht.“
Ricardo, since returning to Portugal, has seen a huge increase in quality, particularly in white wines. “We don’t produce enough nationally to compete with some of the biggest producing countries, but we can compete in terms of quality.”
Seit seiner Rückkehr nach Portugal, hat Ricardo einen enormen Qualitätsanstieg beobachtet, insbesondere bei den Weißweinen. „ Auf nationaler Ebene produzieren wir nicht genug, um mit einigen der größten Erzeugerländer zu konkurrieren, aber was die Qualität angeht, sind wir durchaus konkurrenzfähig.“
„ Für viele Jahre lag der Focus hier an der Algarve auf Rotweinen, aber in letzter Zeit haben sich fortschrittliche Weinbauern an die veränderten Wetterbedingungen angepasst und begonnen, etwas früher zu ernten. Dadurch wurde der Zuckergehalt der Trauben reduziert und die Qualität unserer Weißweine verbessert. Sie haben gelernt, sich nach der Jahreszeit und nicht nach dem Zeitplan zu richten“.
In letzter Zeit haben sich die portugiesischen Weingüter zu nachhaltigeren Methoden verpflichtet, indem sie Ökosysteme und Terroirs aufbauen, die ihre Umweltauswirkungen verringern. „Das ist gut für alle“, erklärt Ricardo, „die Qualität des Weines verbessert sich, und sie haben einen Weinberg, der über Hunderte von Jahren weiter wachsen wird. In vielen Bereichen, kehren wir zu einfacheren, traditionelleren Methoden der Weinherstellung zurück.
Der Weinkeller selbst ist eine Schatzgrube, in der sich hundertjährigen Portweine, seltene Jahrgangs-Kollektionen, limitierte Produktionen und private Reserven befinden. Dies ist eine Zeitreise durch die Geschichte der Weinherstellung, in Portugal und darüber hinaus.
Ricardo weist auf bemerkenswerte Etiketten und Jahrgänge von portugiesischen Weingütern wie Barca Velha, Fojo oder Quinta do Vale Meão hin und bringt uns zu einigen der Juwelen der Kollektion. Ein Portwein von Kopke, der die 380-jährige Geschichte des Winzers feiert... „Es wurden nur 380 Exemplare hergestellt und 24 davon sind hier zu finden.“ Weiter geht es mit Tributa- und AB-Portweinen aus den Jahren 1868 bzw. 1888 und dem Quinta da Manoella 5G, einem Portwein von vor fünf Generationen. Im Mittelpunkt steht ein wunderschöner Grahams Cabinet, einer von nur 30 hergestellten Exemplaren. „Wir konnten zwei davon für den Keller erwerben: Die Jahrgänge reichen bis 1961 zurück und summieren sich auf 200 Jahre - darunter der 2011er, einer der besten aller Zeiten.
Ricardo erzählt voller Überzeugung, dass er seine Leidenschaft für die Weinherstellung gerne mit den Gästen teilt und sich dabei von der jahrhundertealten Geschichte und Tradition Portugals inspirieren lässt - ein Erbe, auf das er zu Recht stolz ist.
„Unsere Erzeuger entfernen sich von der Verwendung bekannter, internationaler Trauben. João Clara, ein lokales Weingut an der Algarve, hat sehr intensiv an der Wiedereinführung der Negra Mole gearbeitet, einer traditionellen, über 2000 Jahre alten Sorte.
Im Weinkeller finden regelmäßig einzigartige Wein- und Genusserlebnisse statt. Im Laufe des Jahres veranstaltet Ricardo eine Weinverkostung mit 327 Jahren Geschichte, bei der 30-, 50- und 80-jährige Portweine verkostet werden, gefolgt von einem Madeira-Wein aus dem Jahr 1968 und einer Trilogie von Moscatel von José Maria Fonseca mit einem Durchschnittsalter von 93 Jahren.
In einer einzigen Verkostung können die Gäste die Vielfalt der portugiesischen Rebsorten kennenlernen und die regionalen Ursprünge von Alvarinho, Vizinho, Alicante Bouschet und Negra Mole zurückverfolgen, während in einer anderen Verkostung Weine vorgestellt werden, die von Vila Vita's Landgut Herdade dos Grous produziert werden. Und bald, werden auch die Weine des neuen Weinbergs an der Algarve vorgestellt. „Wir sind gespannt auf die ersten Weine, die hier ab der Ernte 2024 produziert werden“. erklärt Ricardo. „Die Trauben haben wir schon bei der Ernte probiert. Sie waren so aromatisch und fruchtig, dass wir uns schon sehr darauf freuen, das Endergebnis zu probieren.“
„Die Gäste lieben es zu hören, welche Storys hinter unseren Weinen stecken, woher sie kommen und wer sie hergestellt hat. Sie möchten mehr über die portugiesischen Trauben erfahren, und das bedeutet, dass die portugiesischen Weinbauern jetzt unsere einzigartigen, lokalen Sorten verwenden wollen. So hilft uns ihr Wissen, unser Erbe zu schützen. “
„Wir haben hier so vieles zu bieten! Wenn Sie ins Douro-Tal fahren, werden Sie Weinberge finden, die 10 Generationen alt sind. Die „vinhas velhas“ (alte Reben), die dort angebaut werden, umfassen nachweislich über 40 einmalige Sorten! Dies sind die Geschichten, die wir erzählen und mit unseren Gästen in unseren Wein-Erlebnissen teilen möchten. Das ist ein einzigartiger Teil unserer Geschichte, und wir sollten stolz darauf sein.“
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